„SIBEB-R“
Screening-Instrument Bedarf an Erwerbsbezogenen Behandlungsangeboten - Rehabilitandenfragebogen
Förderung: DRV Westfalen
Beginn und Laufzeit: Februar 2024 - März 2026 (26 Monate)
Projektleiter: Dr. Wolfgang Bürger
Kooperationspartner :
Dr. Becker-Klinikgruppe
Ziele/Fragestellungen
Bisherige Screening-Instrumente (SIBAR, SIMBO, Würzburger-Screening) zur Identifizierung eines grundlegenden Bedarfs an MBOR bzw. an intensivierten erwerbsbezogenen Behandlungsangeboten berücksichtigen als Kriterien bislang ausschließlich Parameter einer subjektiv und objektivierbar verminderten Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Re-Integration ins Erwerbsleben sowie globale Einschätzungen der Versicherten hinsichtlich ihres subjektiven Bedarfs oder Interesses an entsprechenden Angeboten.
Dabei fehlen in diesen Instrumenten bislang wichtige ergänzende Aspekte, die die ganz unterschiedlichen erwerbsbezogenen Zielsetzungen der Rehabilitation angesichts verschiedener individueller Problemkonstellation und Stadien im Krankheitsprozess berücksichtigen.
So wird in den verfügbaren Screenings und der bisherigen Indikationsentscheidung für MBOR-Maßnahmen bislang nicht berücksichtigt, bei welchen Rehabilitandengruppen welche Zielperspektive zum Zeitpunkt der Medizinischen Rehabilitation sinnvoll verfolgt und realisierbar erscheint (z.B. Integration in den bisherigen Arbeitsplatz, berufliche Neuorientierung oder Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt). Diese unterschiedlichen Zielperspektiven sind aber von hoher Relevanz, wenn im Rahmen einer MBOR-orientierten Rehabilitation entschieden werden muss, welche Angebote im Rahmen einer MBOR für die individuelle Problemkonstellation am vordringlichsten geeignet sind.
Methoden
Die Studie ist dreiphasig mit einem Mixed-Methods-Design konzipiert:
Im ersten Teil des Projektes soll die Entwicklung des Screening-Bogens „SIBEB-R“ mit Hilfe von Rehabilitationsexperten aus den Bereichen Träger, Rehabilitationseinrichtungen, und Forschung unterstützt werden.
Im zweiten Teil der Forschungsprojektes sollen Vorversionen von „SIBEB-R“ in kooperierenden Rehabilitationseinrichtungen erprobt werden. In den kooperierenden Rehabilitationseinrichtungen sollen Vorversionen des zu entwickelnden Instrumentes ggf. wiederholt im Hinblick auf Verständlichkeit, Praktikabilität und Ausfüllqualität getestet werden.
Im dritten Schritt sollen aus den bis dahin auf der Basis des ersten (Expertenbeteiligung) und zweiten Teils (Rehabilitandentestungen) des Forschungsvorhabens entwickelten vorläufigen Fragebogenversionen mit einem größeren Itempool die Items für die endgültige Fragebogenversion ausgewählt werden.
Dabei sollen die Items in die endgültige Fragebogenversion übernommen werden, die auf der Basis der Vorerhebungen die besten Itemkennwerte aufweisen.
Diese Fragebogenversion soll mit dem Expertengremium abschließend abgestimmt werden.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Zielsetzung des hier beantragten Forschungsvorhaben soll die Ergänzung der vorhandenen Screening-Instrumente um ein erweitertes Modul sein, mit deren Hilfe unterschiedliche Ziele, Problemkonstellationen und Bedarfe erfasst werden können, um Rehabilitationseinrichtungen eine genauere Behandlungsplanung und die Auswahl geeigneter MBOR-Angebote zu ermöglichen.
Die Entwicklung eines solchen Instrumentes soll Rehabilitationseinrichtungen und Rehabilitationsträgern zukünftig die Möglichkeit bieten, Indikationsentscheidungen und Zielperspektiven für intensivierte erwerbsbezogene Behandlungsangebote präziser zu treffen und ggf. Verfahrenswege bei der Einleitung solcher Maßnahmen zu optimieren.
Ein entsprechend erweitertes Instrumentarium soll künftig erlauben, Rehabilitanden geeigneten erwerbsbezogenen Interventionsangeboten zuzuordnen oder zuzuweisen, die spezifischer den erwerbsbezogenen Behandlungsbedarfen der jeweiligen Gruppe entsprechen.